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SDG to go: Lucie Hinrichsen von RECUP über nachhaltigen Konsum und Produktion

von | 26.10.2023 | Beitrag

Weiter geht’s mit einer neuen Folge SDG to go. Diesmal mit Lucie Hinrichsen, Sustainability Lead bei RECUP. Gemeinsam mit ihren Kolleg:innen arbeitet sie an Deutschlands größtem Mehrwegsystem für die Gastronomie – und wir können dank ihnen bei unserem Kaffeekauf immer häufiger auf Einwegbecher verzichten.

1. Warum engagierst du dich für SDG 12, Nachhaltiger Konsum und Produktion?

Der Weltklimarat (IPCC) sagt klar, dass wir bei einer Erderwärmung um 2 Grad das Aussterben von Korallenriffen erleben. Und das ist nur ein Beispiel, welches die Dringlichkeit eines systemischen Wandels im Angesicht des Klimawandels aufzeigt. Daher ist es für mich spannend, an RECUPs Mehrwegsystem zu arbeiten. Es ermöglicht neben Nachhaltigkeit auf Individuallevel eine holistische Reduktion von Ressourceneinsatz sowie vor- und nachgelagerter Emissionen. Unsere Vision: Die Schaffung eines nachhaltigen und zirkulären Ökosystems zur Vermeidung von Einwegverpackungen – ein Ziel, das auf das SDG 12 der Vereinten Nationen einzahlt.

2. Was können wir als Privatpersonen dafür tun?

Zum Beispiel bewusstere Kaufentscheidungen treffen. Der beste Einkauf ist der, den man gar nicht erst tätigt. Aber unser Einfluss reicht über das eigene Konsumverhalten hinaus: Wir können unsere Zeit und Energie für Projekte rund um Nachhaltigkeit einsetzten. Und dort, wo wir die Freiheit haben, unsere Arbeit auszuwählen, auch darüber nachdenken, ob der eigene Job einen Beitrag zu den Nachhaltigkeitszielen leistet. Wenn nicht, dann vielleicht mal über einen Jobwechsel nachdenken.

3. Wie können sich Unternehmen in Deutschland für dieses Ziel einsetzen?

Ein entscheidender Schritt ist, Transparenz über die gesamte eigene Wertschöpfungskette zu schaffen. Diese Analyse ermöglicht es, gezielt Maßnahmen in den Bereichen mit den größten negativen Auswirkungen zu ergreifen. Für einen Großteil der Firmen  ist das die Herstellung des eigenen Produkts. Daher ist es wichtig, bereits in der Produktentwicklung Kreislaufprozesse mitzudenken – sei es  durch Einsatz recycelter Materialien oder Ermöglichen von Reparaturen. Auch Product-as-a-Service-Ansätze sind spannende Wege zur Veränderung unseres Konsums und letztendlich der Ressourcenschonung.

 

4. Gibt es Organisationen mit Vorbildcharakter, von denen andere lernen können?

Bei SDG 12 kommt mir als erstes Vaude in den Sinn. Ihre umweltfreundlichen Produkte aus recycelten Materialien tragen zur Kreislaufwirtschaft und sozialen Verantwortung bei. Sie betonen Transparenz und fördern bewussten Konsum. Vaude ist – wie RECUP übrigens auch – Mitglied im Bundesverband Nachhaltiges Wirtschaften. Der Verband fördert nachhaltige Geschäftspraktiken und soziale Innovationen, um Unternehmen auf dem Weg zu einer nachhaltigen Wirtschaft und Gesellschaft zu unterstützen.

 

Vielen Dank, Lucie Hinrichsen, für diese wertvollen Einblicke!

 

Über SDG to go

Bei SDG to go geben Expert:innen auf Einladung von 2020 – Agentur für Nachhaltigkeit und Kommunikation und goals connect e.V. wertvolle Impulse zur Bedeutung der SDGs für Wirtschaft und Gesellschaft.