Schadet Kommunikation dem Klima? Wie stark ist der Effekt? Und wie lässt er sich minimieren? Antworten liefert der CO2-Fußabdruck einer unserer Kommunikationskampagnen.
nawi.berlin – das ist die zentrale Anlaufstelle für zukunftsfähiges Wirtschaften in Berlin. In der Online-Datenbank finden Unternehmen Infos, Tools und Förderungen rund um Nachhaltigkeit. Außerdem gibt es eine kostenfreie Einstiegsberatung.
Um Unternehmen auf das neue Angebot aufmerksam zu machen, brauchte es eine Kommunikationskampagne. Dabei durften Mandarin und wir nawi.berlin begleiten. Wichtig: Die Kampagne sollte möglichst nachhaltig sein – und mit einer Klimabilanz enden.
Klimabilanz für Kommunikation: Wie funktioniert das?
Wir haben die Treibhausgasbilanz der Kampagne mit GreenGRP erstellt. Mit diesem Open-Source-Rechner lässt sich der CO₂-Fußabdruck einzelner Werbemaßnahmen ermitteln, basierend auf Kanal und Reichweite. .
Wo im Verlauf der Kampagne entstanden Emissionen?
- Unsere Arbeit: Im Büro oder Homeoffice nutzten wir Wärme und Strom. Außerdem fuhren wir mit der Bahn nach Berlin.
- Wenn Menschen digitale Anzeigen sehen, verbrauchen ihre Endgeräte Strom. Dadurch entstehen Emissionen. Wie viel, errechneten wir mit GreenGRP-Durchschnittswerten.
- Bei Print-Anzeigen entstehen Emissionen aus Papierherstellung, Druck und Transport. Relevant sind v. a. Anzahl und Größe der Seiten, Auflagenhöhe und Grammatur, also das Papiergewicht. Ein Magazin konnte uns die entstandenen CO2-Emissionen nennen. Für das andere mussten wir wieder auf GreenGRP zurückgreifen.
- Wenn Interessierte auf den Link zur nawi.berlin-Seite klickten, entstanden sowohl endgerät- als auch serverseitig Emissionen. Sie konnten wir über die Anzahl der generierten Klicks und der Verweildauer auf der Seite berechnen.
Wie viele klimaschädlichen Emissionen verursachte die Kampagne?
3,79 t CO2. Das ist ungefähr so viel, als würde man mit dem E-Auto einmal um den Äquator fahren. J Die mit Abstand größten Emissionsquellen waren zwei A4-Anzeigen in einem Print-Magazin. Sie verursachten jeweils 1.700 Kg CO2. Auf Platz 3 folgt der Websitebetrieb mit 135 Kg CO2.
Wie lassen sich schädliche Auswirkungen minimieren?
Natürlich hängt die Wahl der Kommunikationskanäle von der Zielgruppe ab. Aber eine einzige A4-Anzeige verursachte fast 13-mal so viele Emissionen wie die Website während der gesamten Kampagne. Digital ist eindeutig klimafreundlicher.
Unvermeidbare Emissionen kann man ausgleichen. nawi.berlin rundete auf und kompensierte vier Tonnen CO2 über ForTomorrow. Dabei wurden EU-Emissionsrechte im Wert von 500 Euro gekauft und stillgelegt.
Im Idealfall führt die Kampagne auch dazu, dass möglichst viele Berliner Unternehmen ihre Emissionen senken. Das können wir nicht überprüfen. Aber hier liegt das größte Potenzial für das Klima.