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VSME – Der kompakte Standard fürs Nachhaltigkeitsreporting

von | 5.03.2025 | Beitrag, CSRD

Kleine und mittlere Unternehmen werden von größeren Geschäftspartnern zunehmend aufgefordert, Nachhaltigkeitsdaten zu liefern. Doch ständig unterschiedliche Anfragen zu bearbeiten, kostet Zeit und Nerven. Der neue VSME-Standard soll Abhilfe schaffen.

Was ist der VSME-Standard?

Der VSME ist ein freiwilliger Standard für Nachhaltigkeitsberichte. Er wurde im Auftrag der EU entwickelt und basiert auf den umfassenden European Sustainability Reporting Standards (ESRS). Die Anforderungen sind aber stark reduziert und speziell auf KMU zugeschnitten. Mit dem VSME-Standard können sie einen kompakten Nachhaltigkeitsbericht erstellen und so Geschäftspartnern und Banken die nötigen Informationen liefern.

Für welche Unternehmen ist der VSME besonders relevant?

  • Lieferanten großer Unternehmen, die Nachhaltigkeitsdaten bereitstellen müssen.
  • KMU, die nachhaltiger wirtschaften und ihre Fortschritte kommunizieren möchten.
  • Unternehmen, die nicht mehr CSRD-pflichtig sind, aber trotzdem über ihre Nachhaltigkeitsleistung berichten müssen oder wollen.

Wie hängen CSRD, Omnibus und VSME zusammen?

Mit dem Omnibus-Entwurf will die EU-Kommission die CSRD, die Richtlinie zum unternehmerischen Nachhaltigkeitsreporting, drastisch vereinfachen. Viele mittelständische Unternehmen wären dann nicht mehr berichtspflichtig. Aber die großen bleiben es, und sie müssen ihre direkten Lieferanten analysieren. Nachhaltigkeitsdaten werden also weiterhin abgefragt.

Deshalb ist es für nicht CSRD-pflichtige Unternehmen trotzdem sinnvoll, einen Nachhaltigkeitsbericht zu erstellen. Der VSME soll hierfür formell von der EU-Kommission angenommen werden. Damit macht sie ihn zum De-facto-Standard für alle nicht-berichtspflichtigen Unternehmen.

Wie ist der VSME aufgebaut?

Der Standard besteht aus zwei Modulen:

  • Basis-Modul: Hier legen Unternehmen die wichtigsten Daten zu Umwelt, Sozialem und Unternehmensführung offen.
  • Umfassendes Modul: Enthält optionale Ergänzungen zu allen drei Bereichen

Zwei Praxisbeispiele

Ein Lebensmittelhersteller wird von einer Supermarktkette nach einem Product Carbon Footprint gefragt. Dafür muss er sich mit den Treibhausgasemissionen in seiner Lieferkette auseinandersetzen.

Ein Möbelhersteller soll für eine große Möbelhauskette eine Klimastrategie vorlegen, die mit dem 1,5-Grad-Ziel vereinbar ist. Dafür muss er erst einmal eine Treibhausgasbilanz erstellen.

In beiden Fällen lohnt es sich, einen VSME-Bericht zu erstellen. So lassen sich die angefragten Informationen strukturiert erfassen und bereitstellen. Da der Bericht noch weitere wichtige Infos enthält, wären die Unternehmen auch auf künftige Anfragen oder regulatorische Entwicklungen bestens vorbereitet.

Fazit

Der Trickle-Down-Effekt ist real – KMU werden weiterhin mit Nachhaltigkeitsanfragen konfrontiert werden. Der VSME-Standard verspricht Entlastung: speziell für KMUs entwickelt, aufs Wesentliche reduzierte Anforderungen, und am Ende steht ein kompakter Nachhaltigkeitsbericht. Klingt gut, oder?