Die Europäische Kommission hat Ende Februar einen Gesetzesvorschlag vorgelegt, der CSRD, EU-Taxonomie und das europäische Lieferkettengesetz zusammenführen und stark vereinfachen wird. Die Änderungen haben es in sich.
Das plant die EU-Kommission
- 80% weniger Unternehmen berichtspflichtig – Die Schwelle, ab der Unternehmen CSRD-pflichtig sind, steigt auf 1.000 Mitarbeitende. Damit würden vor allem viele Handels- und Dienstleistungsunternehmen aus der Pflicht fallen.
- Doppelte Wesentlichkeit – dieses Prinzip bleibt erhalten
- Vereinfachung der Berichtsstandards – Die Europäischen Standards zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (ESRS) sollen überarbeitet werden: weniger Datenpunkte, klarere Vorgaben. Er werden auch keine sektorspezifischen Standards mehr entwickelt.
- Prüfung dauerhaft mit begrenzter Sicherheit – Wirtschaftsprüfer:innen sollen auch langfristig nur mit begrenzter Sicherheit prüfen – die Prüfung der Nachhaltigkeitsberichterstattung wird also nicht das Niveau der Finanzberichterstattung erreichen.
- Zwei Jahre Aufschub – Unternehmen, die noch nicht gestartet sind, haben zwei Jahre länger Zeit für die CSRD-Umsetzung.
- Freiwilliger Berichtsstandard VSME – Wer nicht mehr unter die CSRD fällt, kann nach dem deutlich kompakteren VSME-Standard berichten. Das schützt kleinere Unternehmen davor, von Geschäftspartnern in der Lieferkette mit Datenanfragen überhäuft zu werden. Der VSME soll hierfür noch formell von der EU-Kommission als Standard angenommen werden.
Was bedeutet das für Unternehmen?
- Erstmal abwarten – Das Europäische Parlament und der Rat werden all das am 12. März diskutieren. Änderungen sind möglich.
- Eure Arbeit war nicht umsonst – Wer weiterhin berichtspflichtig ist, kann sich vielleicht über weniger strenge Anforderungen freuen. Wer rausfällt, kann mit dem VSME einen kompakten Nachhaltigkeitsbericht erstellen.
- Nachhaltigkeit bleibt Zukunftsfähigkeit – Unternehmen, die eine klare Nachhaltigkeitsstrategie verfolgen, investieren in ihren langfristigen Erfolg – ganz unabhängig vom Regulatorik-Chaos.
Was auch kommen mag – wir stehen an eurer Seite!
