Wie die CSRD Nachhaltigkeitsberichte verändern wird
Die CSRD stellt euch vor ein Rätsel? Kein Wunder: Die Corporate Sustainability Reporting Directive, die neue EU-Richtlinie zur unternehmerischen Nachhaltigkeitsberichterstattung, ist zwar Anfang Januar in Kraft getreten, liegt aber noch nicht final vor. Die Eckpunkte allerdings sind schon klar. Hier geht’s in drei Fragen zum Schnelldurchblick.
1. Warum macht die EU neue Vorgaben?
Weil sie die Nachhaltigkeitsberichterstattung vereinheitlichen will. Informationen darüber, wo ein Unternehmen sozial und ökologisch steht, werden so verlässlicher und vergleichbarer. Dadurch können wir alle bessere Entscheidungen treffen: Wo kaufen wir ein? Mit welchen Unternehmen arbeiten wir zusammen? Und in welche investieren wir?
2. Welche Veränderungen bringt die CSRD?
📍Viel mehr Unternehmen müssen einen Nachhaltigkeitsbericht vorlegen. Die Pflicht wird schrittweise auf alle im EU-Markt notierten Unternehmen ausgeweitet, die zwei der folgenden drei Kriterien erfüllen:
- Bilanzsumme über 20 Mio. Euro
- Nettoumsatzerlös über 40 Mio. Euro
- Zahl der Beschäftigten über 250
In Deutschland waren bislang nur 500 Unternehmen berichtspflichtig. Bald werden es etwa 15.000 sein. Und diese werden dann wiederum ihre Lieferkette in Sachen Nachhaltigkeit durchleuchten müssen – also auch bei den nicht berichtspflichtigen Unternehmen anklopfen und am liebsten einen Nachhaltigkeitsbericht sehen wollen.
📍Alle berichtspflichtigen Unternehmen müssen außerdem eine umfassende Wesentlichkeitsanalyse durchführen. Das heißt: Herausfinden, welche Nachhaltigkeitsthemen in ihrem spezifischen Fall am wichtigsten sind. Und dabei sowohl interne als auch externe Faktoren und Meinungen berücksichtigen.
📍Die Nachhaltigkeitsberichte müssen einheitlichen Kriterien folgen. Sie werden im European Sustainability Reporting Standard (ESRS) definiert, der sehr umfangreiche Anforderungen enthält.
3. Wie können sich Unternehmen darauf vorbereiten?
Die neuen Richtlinien sind sicher eine Herausforderung, auch weil sie noch ganz final vorliegen – sie sind also „moving targets“. Für das Geschäftsjahr 2025 müssen die meisten Unternehmen die CSRD umsetzen. Die beste Vorbereitung: Schon jetzt einen ersten freiwilligen Nachhaltigkeitsbericht entwickeln. Erfahrungen mit dem Konzept, den Daten und Prozessen sammeln. Und so die Basis für eine effiziente, erfolgreiche und rechtskonforme Berichterstattung in der Zukunft legen.
Denn es lohnt sich. Die CSRD wird rund 50.000 Unternehmen in der gesamten EU dazu bringen, sich ernsthaft mit Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen. Damit, wie sie – im Guten und im Schlechten – mit Umwelt und Gesellschaft verflochten sind, von ihnen abhängen, auf sie einwirken. Und wer hinschaut, kann kaum anders, als zu handeln. Denn nur mit einer ambitionierten Nachhaltigkeitsstrategie sind Unternehmen auf lange Sicht lebensfähig. Schließlich sind sie Teil unserer Welt.