SDG to go mit Stefan Lohmann
Weiter geht’s mit einer neuen Folge SDG to go. Heute: Stefan Lohmann über SDG 12, nachhaltigen Konsum und Produktion. Stefan ist Experte für Nachhaltigkeit in der Veranstaltungsbranche, entwickelt Konzepte für alle Arten von Events, liebt die kreative Zusammenarbeit mit Künstler:innen und ist außerdem Gründer von Sustainable Event Solutions.
1. Lieber Stefan, warum engagierst Du Dich für SDG 12, nachhaltigen Konsum und Produktion?
Veranstaltungen können Nachhaltigkeit für Millionen von Menschen erlebbar machen. Ob Festivals, Firmenevents oder Stadtfeste – wir erreichen mit Events nahezu alle Menschen. Und es gibt nichts, das Menschen stärker beeinflusst als emotionale Live-Erlebnisse und positive Beispiele. Wir müssen Nachhaltigkeit cool machen! Für diese Transformation – hin zu einer klimaneutralen und nachhaltigen Kreislaufwirtschaft – setze ich mich ein.
Höhere Preise sind da nur eine Ausrede. Ich mache mir Sorgen über die wirklich hohen Kosten der Klimakatastrophe. Wie oft können wir uns Ereignisse wie die Flutkatastrophe im Ahrtal noch leisten? Mal ganz abgesehen von dem menschlichen Leid.
2. Was können wir als Privatpersonen für nachhaltigen Konsum und Produktion tun?
Einerseits kann jede:r darauf achten, welche Produkte er oder sie einkauft und wie nachhaltig diese sind: wie effizient, langlebig, kreislauffähig etc. Auch im Freizeitbereich lohnt es sich, auf nachhaltige Angebote zu achten, zum Beispiel beim Urlaub oder bei Festivals. Einfach immer wieder bei Veranstalter:innen nachfragen und sich über fehlende Nachhaltigkeit beschweren. Das wirkt!
3. Wie können sich Unternehmen in Deutschland für dieses Ziel einsetzen?
Anfangen kann wirklich jede:r und es ist gar nicht schwer, schnell viel CO2 einzusparen. Aber jeder Firma sollte klar sein: Ohne eine Nachhaltigkeitsstrategie hat man auf dem klimaneutralen Zukunftsmarkt keine Chance. Und der kommt schneller, als die meisten denken. Der Race to Zero Emissions hat längst begonnen.
Für die Veranstaltungsbranche habe ich einen extrem komprimierten Sustainability Rider geschrieben, der es leicht macht, vom Reden ins Handeln zu kommen. Grob sind es immer die gleichen Handlungsfelder: nachhaltiger Einkauf, Reisen, Abfallmanagement, Diversität, ….
4. Gibt es Unternehmen mit Vorbildcharakter, von denen andere lernen können?
Positive Event-Beispiele sind aus meiner Sicht der deutsche Nachhaltigkeitspreis, der Kirchentag, das Tollwood-Festival, Wacken Open Air, das Dgtl Electro Festival, das Glastonbury Festival, und die Konzerte von Seeed sowie die Band Milky Chance und das Berlin Show Orchestra.
Nachhaltige Supplier machen wir mit Sustainable Event Solutions sichtbar – dort finden sich jede Menge weitere Vorbilder.