Welche Nachhaltigkeitsthemen sind für unser Unternehmen wichtig? Diese Frage beantwortet eine Wesentlichkeitsanalyse. Sie ist die Grundlage für Nachhaltigkeitsstrategie und -bericht – und wird bald für viele Unternehmen zur Pflicht. Diese fünf Schritte sind dabei wichtigt.
1️⃣ Basics verstehen
Ziel einer Wesentlichkeitsanalyse ist es, die Nachhaltigkeitsthemen zu identifizieren, die für das spezifische Unternehmen besonders relevant sind. Dabei können wissenschaftliche Studien, Benchmark-Analysen, Risiken-Chancen-Bewertungen, interne Workshops und Stakeholder-Interviews einfließen. Ob ein Thema wesentlich ist, sollte aus zwei Perspektiven bewertet werden: Inside-out, also wie das Unternehmen auf Umwelt und Gesellschaft einwirkt, und Outside-in, also umgekehrt.
2️⃣ Plan machen
Am Anfang müssen einige grundlegende Fragen geklärt werden: Wer leitet die Wesentlichkeitsanalyse, wer wirkt mit? An welchen Standards orientieren wir uns (z.B. SDGs)? Und welche Elemente – Studien, Analysen, Interviews – sollen mit einfließen? Erst dann kann das Projektteam eine Roadmap entwerfen.
3️⃣ Analyse durchführen
Je nachdem, welche Elemente sie enthalten soll, läuft die Wesentlichkeitsanalyse unterschiedlich ab. In unserer Standard-Variante sind Stakeholder-Interviews zentral. Dafür wählen wir gemeinsam mit dem Unternehmen Interviewpartner:innen aus. Das können z.B. eine Mitarbeiterin, ein Kunde oder die örtliche Naturschutzbehörde sein. Die Anzahl hängt von der Unternehmensgröße ab, wir empfehlen aber, mindestens 10 und dabei gleich viele interne wie externe Stakeholder zu befragen. Das beugt Betriebsblindheit vor. Steht die Liste, wollen Termine vereinbart und Fragebögen vorbereitet werden. Dann starten die Interviews.
4️⃣ Wesentliche Themen identifizieren
Befragung abgeschlossen? Jetzt gilt es, die Antworten auszuwerten. Und sie mit allen anderen Erkenntnissen aus Recherche etc. zusammenzuführen. Am besten ordnet man alle Themen auf einer Wesentlichkeitsmatrix an, damit ihre Bedeutung auf einen Blick sichtbar wird. Das vorläufige Ergebnis in erweiterter Runde zu diskutieren, hilft bei der Feinjustierung und schafft Verbindlichkeit. Dann stehen die wesentlichen Themen final fest.
5️⃣ Ergebnisse nutzen
Zunächst muss das Projektteam dafür sorgen, dass alle im Unternehmen die wesentlichen Themen kennen und verstehen. Außerdem ist eine Wesentlichkeitsanalyse die perfekte Basis für die nächsten Schritte in Richtung Nachhaltigkeit: Standortbestimmung mit dem Reifegradmodell sowie Entwicklung von Nachhaltigkeitsstrategie und Nachhaltigkeitsbericht.
Achtung: Mit der CSRD wird eine umfassende Wesentlichkeitsanalyse für viele Unternehmen zur Pflicht. Darauf gehen wir in einem zukünftigen Beitrag ein. Wer Unterstützung bei dem Thema braucht: einfach melden – wir bieten Workshops, Begleitung oder die komplette Durchführung der Wesentlichkeitsanalyse.
