Wer sich wie ich viel mit Nachhaltigkeitskommunikation beschäftigt, sieht überall Negativbeispiele und Greenwashing.
Viel schwerer: die richtig guten Beispiele.
Weil wir aus ihnen am meisten lernen können, haben wir ein paar meiner Favoriten zusammengestellt:
- Ben & Jerry’s
Ihr Instagram-Reel schafft es, den Klimawandel konkret erlebbar zu machen: Wenn die Temperaturen steigen, schmilzt das Eis (also das Lieblingseis!) einfach weg. Eine klare, emotionale Verbindung zwischen Klimakrise, Produkt und Alltag.
- Make My Money Matter
Ein ernstes und komplexes Thema – das durch Humor zugänglich wird: Im Video spielt Oscar-Preisträgerin Olivia Colman eine zynische CEO („Oblivia Coalmine“), die humorvoll und überspitzt auf die klimaschädlichen Investitionen vieler Pensionsfonds hinweist.
- RE:GENERATION
Die Open-Air-Ausstellung im Park Sanssouci kombiniert Wissenschaftskommunikation, Storytelling und Land-Art, um z.B. auf Baumschäden durch Extremwetter und mögliche Lösungen aufmerksam zu machen. Positive Zukunftsbilder statt Katastrophenszenarien – dafür gab es den K3-Preis für Klimakommunikation.
- Snocks
Auf LinkedIn spricht Nachhaltigkeitsmanagerin Lisa Schmidt offen über die Herausforderungen auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit – inklusive Ängsten und kontroversen Entscheidungen (z.B. kein Nachhaltigkeitsbericht). Persönliches Storytelling, das Vertrauen schafft.
- Tony’s Chocolonely
Auf der Website gibt‘s Klartext: über Armut, Ausbeutung und Zwangsarbeit in der Kakaoindustrie. Das widerspricht allen althergebrachten Regeln des Marketings. Und ist ein Paradebeispiel für authentische, mutige und verständliche Nachhaltigkeitskommunikation.
- 31DAYS
In der Schweiz motiviert diese Aktion Menschen, ihr Auto 31 Tage lang stehenzulassen – mit kostenlosem Öffi-Ticket, E-Bike-Abo und Carsharing. Von Verzicht ist keine Rede: Die farbenfrohe Website setzt auf Mut, Erlebnis und Freiheitsgewinn. Mehr als 25 % der teilnehmenden Familien verkauften danach ihr Auto.