Wenn wir KMUs beraten, erleben wir oft zwei Extreme:
Die einen gehen Nachhaltigkeit mit viel Engagement, Ideen und Herzblut an – und wollen sich dabei nicht von drögen Datenfragen die Laune verderben lassen.
Die anderen sehen Nachhaltigkeit als reine Pflicht – und Kennzahlen als Zusatzaufwand.
Systematisches Tracking von Nachhaltigkeitsdaten? Eher selten.
Die Folge: Kennzahlen werden gar nicht erfasst. Oder doppelt und dreifach – für CO2-Bilanzen, Nachhaltigkeitsberichte, Zertifizierungen.
Das kostet Zeit. Und Klarheit.
Ohne strukturierte Datenbasis bleibt Nachhaltigkeit vage:
- Die größten Hebel bleiben unerkannt.
- Fortschritte lassen sich nicht messen.
- Ziele verschwinden irgendwo im Nebel.
Im schlimmsten Fall: Viel Aufwand. Wenig Wirkung.
Wie es besser geht?
ESG-Kennzahlen systematisch definieren, erfassen und verarbeiten – von Anfang an.
Dafür braucht es:
- Ein Konzept: Welche ESG-Daten sind für unser Unternehmen wesentlich? Wo entstehen sie? Wie wollen wir sie nutzen?
- Technologische Infrastruktur: Für KMU reicht zum Einstieg eine Excel-Vorlage. Später kommen spezialisierte Tools zum Einsatz.
- Ein Daten-Mindset: Verständnis dafür, warum Daten wichtig sind, die Fähigkeit, sie zu nutzen, und den Willen, es tatsächlich zu tun.
Das Daten-Mindset der Mitarbeitenden ist entscheidend – und wird viel zu oft vernachlässigt. Dann sind Daten da, die niemand nutzt. Oder nur, wenn es zur eigenen Meinung passt.
Was bleibt, ist Daten-Müll.
Unternehmen, die ein Daten-Mindset fördern wollen, können ihren Mitarbeitenden Trainings zu wissenschaftlichem Denken und Digital-Kompetenzen anbieten. Und sie sollten klare Prozesse für Datenerfassung, -pflege und -nutzung definieren.
Das Ziel: Entscheidungen datenbasiert treffen.
Davon profitieren am Ende alle: Die Pflichtbewussten, weil sie effizient vorgehen, sich auf das Wesentliche konzentrieren können. Die intrinsisch Motivierten, weil ihr Engagement Wirkung zeigt. Und wir alle – weil Unternehmen Nachhaltigkeit nicht nur behaupten, sondern auch belegen können.