Keine Zeit und kein Personal? Wie ihr Ressourcen für Nachhaltigkeit im Unternehmen schafft.
„Wir haben volle Auftragsbücher, da bleibt keine Zeit für Nachhaltigkeit.”
„Bei uns gibt es niemanden, der sich um das Thema kümmern könnte.”
Diese Gedanken kennen alle. Auch wir bei 2020 haben unseren Nachhaltigkeitsbericht später veröffentlicht als geplant. Krankmeldungen banden unsere personellen und zeitlichen Ressourcen, andere Projekte waren dringender. Klar, Nachhaltigkeit kostet Zeit. Aber auch das Gegenteil ist wahr:
Nachhaltigkeit schafft Zeit.
Unternehmen, die unter Personalmangel leiden, können als Erstes soziale Nachhaltigkeit in den Fokus nehmen. Und bei den eigenen Mitarbeitenden anfangen. Laut einem Paper der University of Bath School of Management erhöhen Maßnahmen für mehr Wohlbefinden und Mitbestimmung nicht nur die Produktivität um bis zu 20 Prozent, sondern senken auch die Fluktuation um bis zu 87 Prozent. Außerdem werden Unternehmen dadurch attraktiver für Fachkräfte. Im Anschluss, mit genügend Ressourcen, können sie dann die anderen Aspekte von Nachhaltigkeit angehen.
Sprich: Ein sozial tragfähiges Arbeitsumfeld bildet die Basis für Klimaschutz & Co. Viele kleine und große Schritte führen in eine nachhaltige Zukunft.
Ihr wisst nicht, wie und wo ihr starten könnt? Wir haben da konkrete Ideen:
- Team Nachhaltigkeit: Eine Arbeitsgruppe aus Mitgliedern verschiedener Abteilungen bespricht regelmäßig Ideen und Maßnahmen. Das steigert die Zufriedenheit, denn mehr als die Hälfte der Deutschen möchte ihr umweltbewusstes Verhalten aus dem privaten Alltag auch im Beruf umsetzen. Das zeigt eine Studie der Wirtschaftswoche.
- Awareness aufbauen: Mit Weiterbildungen und Info-Veranstaltungen schürt ihr Neugier und schafft Verständnis. Ein grünes Brett für Mitarbeitende könnte über Nachhaltigkeit im Unternehmen informieren. In internen Kanälen oder auf Social Media könnten regelmäßig nachhaltige Info-Happen gestreut werden. Interaktiv: Jede und jeder darf mitreden.
- Zeit freischaufeln: Wenn alle Mitarbeitenden 5 Prozent der Arbeitszeit in Nachhaltigkeit investieren dürfen, schafft das Anreize. Und Raum für neue Ideen.
- Strukturen schaffen: Nachhaltigkeit wird ins Unternehmen integriert. Setzt euch messbare Ziele. Legt Verantwortliche fest, die nachhaltige Maßnahmen koordinieren und implementieren. Und feiert gemeinsam eure Forschritte.
Wichtig: Setzt Prioritäten. Spart Zeit, indem ihr euch auf die wirksamsten Maßnahmen konzentriert. Bei euch sorgt die Mitarbeitenden-Mobilität für besonders viele klimaschädliche Emissionen? Fahrt mit der Bahn anstatt mit dem Verbrenner-Auto zum Geschäftstermin. Oder elektrifiziert eure Firmenflotte, um Emissionen zu senken.
Es gibt unfassbar viel Potenzial, wenn man Nachhaltigkeit als Chance wahrnimmt und selbst gestaltet.